Klangdistrikte
 
   
     
 
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Von der Expansion der Klangdistrikte...

Eine Standortbestimmung von Musik und Darstellender Kunst

Eberhard Kloke, 30.01.2005

Zur Situation des deutschen Stadttheatersystems ein paar Anmerkungen:
Die Degeneration der Theaterprogramme und -spielpläne zeigt beispielhaft , wie inhaltlich-programmatische Verkrustung ein ebenso strukturelles Pendant aufweist.. Inhalt und Struktur lähmen sich gegenseitig, das Defizit und die Sackgasse der einen Position wird mit der jeweils anderen begründet.

Drei Beispiele:

  1. Ist der sogenannte Repertoirebetrieb des deutschen Stadttheaters nicht zu einem Zwangssystem geworden, welches die entscheidenden Veränderungen der Gesellschaft (z. B. der Entwicklung in Richtung Medien- und Informationsgesellschaft?) mittels künstlerisch eigenständiger Zugriffe eher verhindert als ermöglicht? Denn allein aus diesem Anspruch des Theaters als zentrale Instanz des gesellschaftlichen Diskurses ließe sich letztlich die Legitimation der öffentlichen Finanzierung ableiten!
  2. Da das System offensichtlich überproportional auf Kulinarik und Musealität (Tradition!?) setzt und damit unverhohlen den mainstream bedient, verliert es eigentlich seine öffentliche Legitimation.
  3. Die entscheidende Entwicklung der darstellenden Künste findet nicht (mehr?) im Stadttheater statt (Ausnahmen bestätigen die Regel und zeigen eher verstärkt den Trend auf).