Mahler-Jubiläum 2011
Das Mahler-Jahr 2011 beschert uns vor allem viel Mahler. Erstaunlich dabei ist, dass es eigentlich immer vornehmlich um zyklische Mahleraufführungen und um Mahler als quantitative Größe geht, weniger darum, Mahler im (programmatischen) Spiegel von heute zu präsentieren. So bleibt die Rezeption im Äußerlichen stecken, da sie ausschließlich darauf bedacht ist, Mahler-System-Immanentes in den Vordergrund zu rücken. Gleichsam, als hätte man ein schlechtes Gewissen, ihn erst 100 Jahre posthum zur vollen Kenntnis zu nehmen. Leipzig-Paris-Berlin-New York, überall Restauration im globalisierten Musikmarkt.
Dabei wäre es gerade bei Mahler so einleuchtend, programmatische Ansätze zur Musik des 20. Jahrhunderts bis heute aufzuzeigen, um die über das Werk hinausweisenden Aspekte des Werkes freizulegen, um so der Modernität des Werkes von heute aus gerecht zu werden.
In diesem Zusammenhang verweise ich auf die programmatischen Ansätze zu Mahler in meiner Publikation „Wieviel Programm braucht Musik“
ab S. 118.
Audio :
Wunderhorn 1 bis 7 bezieht sich auf die frühen Mahler`schen Wunderhorn-Vertonungen (Sopran: Anna Prohaska). Ausgehend von diesen Audio-Kreationen hat sich eine schriftliche Fixierung vollzogen (siehe Verlag UE).
Die Audiofiles aus Wunderhorn II (1-7) stellen den Bezug zu den späteren Wunderhorn-Kompositionen dar, die sich auch im sinfonischen Werk widerspiegeln. File 8 (Abschiedsrezitative) kombiniert und collagiert die Rezitative aus „Abschied“ aus Mahlers Lied von der Erde (Sopran und Sprechstimme: Annette Robbert).
Aktuell sind die Samplings zu speziellen Mahler-Passagen und Sequenzen, die über das Werk hinausweisen.
EK, im Juni 2011