Eberhard Kloke erhielt seine Dirigierausbildung an der Berliner Staatlichen Hochschule für Musik und studierte Musikwissenschaft und Germanistik an der Berliner Freien Universität. Nach Kapellmeistertätigkeiten in Mainz, Darmstadt, Düsseldorf und Lübeck wurde Eberhard Kloke 1980 als Generalmusikdirektor nach Ulm berufen und ging 1983 in gleicher Position nach Freiburg im Breisgau. Von 1988 bis 1994 war er Generalmusikdirektor der Bochumer Symphoniker, und von 1993 bis 1998 übernahm er die Leitung der Nürnberger Oper und des Philharmonischen Orchesters Nürnberg. 1990 wurde Kloke mit dem Deutschen Kritikerpreis ausgezeichnet. Die Musik der Klassik und der Moderne sowie deren Umsetzung in neue musikkonzeptionelle Ansätze bilden das Zentrum der künstlerischen Arbeit von Eberhard Kloke. In Freiburg, Bochum, Nürnberg und in NRW organisierte und leitete er großangelegte Zyklen mit thematisch akzentuierter Musik-Programmatik: Götterdämmerung_Maßstab und Gemessenes; Jakobsleiter, Ein deutscher Traum, Aufbrechen Amerika, Prometheus, Jenseits des Klanges, Brückenschlag der Musik). Seit 1998 lebt er als freiberuflicher Dirigent, Komponist und Projektemacher in Berlin und gründete im Hinblick auf seine vielfältigen kulturellen Aktivitäten musikakzente 21.
Ab 1984 führten ihn Gastdirigate u.a. an die Deutsche Oper Berlin, an die Komische Oper Berlin, zu den Essenern Philharmonikern, dem Orchester der Beethovenhalle Bonn und zu vielen europäischen Rundfunkorchestern (WDR, NDR-Hamburg und NDR-Hannover, SWR, SR, Deutsches Symphonieorchester, RAI Rom, Rundfunkorchester Ljubljana, Slowakische Philharmonie Bratislava) und zu den Wiener Festwochen und den Bruckner-Festspielen Linz. 2007/ 08 dirigierte Kloke auf dem Bergen Festival (Norwegen) und bei den Salzburger Festspielen Brecht/Eislers Die Maßnahme, an der Komischen Oper Berlin die Neuinszenierung von Brecht/Dessaus Die Verurteilung des Lukullus. In der Konzeption und unter Gesamtleitung Klokes wurde zum Ende der Saison 2012/2013 in der Philharmonie Essen mit den Essener Philharmonikern das musiktheatralische Projekt "Ein Sommernachtstraum – Paradise Lost" zur Aufführung gebracht.
Ab 2001 erweiterte sich Klokes Arbeitsspektrum durch Kompositions- und Transkriptionsarbeiten und durch Initiierung und Realisierung audiovisueller Projekte in Zusammenarbeit mit dem Wiener Medienkünstler Markus Wintersberger. Diese waren entweder Bestandteil von diversen Musikprojekten oder wurden speziell für das Internet weiterentwickelt. Des Weiteren komponierte Kloke die Filmmusik zu Werner Schroeters Film Diese Nacht (Nuit de Chien), der im August 2008 auf den Filmfestspielen in Venedig uraufgeführt wurde.
Im Oktober 2010 erschien im PFAU - Verlag ein musikprogrammatisches Kompendium von Eberhard Kloke zum Thema "Wieviel Programm braucht Musik?" - Programm Musik-Konzept.
Als Kompositions- und Transkriptionsarbeiten standen im Zentrum der Jahre 2003-2020: Wagner (Der Ring des Nibelungen, Parsifal und Tristan) und Transkriptionsarbeiten zu Bach, Schubert, Schumann, Liszt, Mahler, Schönberg, Bartók, Strauss und Weill und vor allem zu Berg: Wozzeck, Wein, Altenberglieder und Lulu-Gesamtoper für Soli und Kammerorchester und Neufassung des 3. Aktes für Orchester.
2014 bis 2019 entstanden auch Orchesterfassungen von 14 Beethoven-Klaviersonaten und Neufassungen von Mussorgskys Boris Godunow und Chowanschtschina, Neufassungen von Janáčeks Jenůfa und Katja, Tschaikowskys Pique Dame, und Mazeppa, Debussys Pelléas et Mélisande, Weills Silbersee, Strauss Rosenkavalier, Salome, Elektra, Capriccio und Berlioz Benvenuto Cellini.
Oktober 2010 bis März 2013 kam die Neufassung des dritten Aktes von Alban Berg Oper Lulu zu Aufführungsserien in Kopenhagen, Oslo, Erfurt, Augsburg, Dresden (Semperoper), Cardiff, Birmingham und Bozen. 2017 spielte das Theater an der Wien die Wozzeck-Bearbeitung in einer spektakulären Neuinszenierung, 2020 fand ebenfalls dort die UA der Salome-Bearbeitung statt. Nach der Götterdämmerung im Mainfranken Theater in Würzburg 2019 wird der Ring-Zyklus fortgesetzt. 2020 wurde in Biel und Soloturn (Schweiz) die UA der Neufassung von Blaubart aufgeführt. Diese Bearbeitung wurde in mehr als 20 Theatern weltweit aufgeführt.
Am 23. März 2021 hatte die Rosenkavalier - Bearbeitung Premiere in der Bayerischen Staatsoper München.
Im Juni 2021 fand ein neues Tristan-Projekt als Auftragswerk der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf und Duisburg statt. Als Auftragswerk der Hamburger Staatsoper wurde
für das Frühjahr 2022 eine Neubearbeitung von Strauss' Elektra für Soli, Chor und kleines Orchester vorgelegt.
Zum Ives Jubiläum 2024 wurde ein Projekt für das Musikfest Berlin 2024 beauftragt.
Eine Auflistung aktueller und zukünftiger Aufführungen finden sie hier.
Seit 2002 wird Kloke als Komponist und Bearbeiter bei der Universal Edition (Wien) verlegt, seit 2017 auch bei Schott-Music (Mainz), seit 2018 bei Sikorski (Hamburg), seit 2019 bei Boosey&Hawkes (New York-London-Berlin) und seit 2024 bei Peer (HH-NY).
Nähere Angaben zu Kompositionen und Werkbearbeitungen können in der Rubrik Werke entnommen werden, aktuelle Aufführungsdaten finden Sie hier.
Stand 6. November