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Produktion PARSIFAL Entfernung. SAKRILEG Kundry Personifizierte Zeitlosigkeit: Sakrileg KUNDRY Beobachtungen und Randnotizen während der Aufnahmen und Dreharbeiten
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Orte-Räume-Figuren-Personen von heute Die für das Projekt ausgewählten Drehorte sind Räume
und locations des Übergangs, der Zerstörung, des Verfalls. Die Darsteller erscheinen als heutige Personen wie als zeithistorische Zitate aus einem fragmentarisierten Werk: "Parsifal-Splitter". Die in die Landschaft und Ruinen gesetzte Musik (Streichquartett) schafft ein Bild der Irrealität und Künstlichkeit (Illusion) gleichermaßen. Der Raum im Zustand des Verfalls dominiert das stehende Bild ( engl." still"), die Figuren sind Teil einer Zeitmaschine, die Musik, Kontext von Ort und Raum und das gesamte Bedeutungsnetz der Kundry-Wanderungen bzw. Kundry-Verwandlungen verknüpft. Die Chronologie des Ausgangswerkes Parsifal scheint außer Kraft gesetzt, ist jedoch beim näheren Betrachten und Hineinhören neu zusammengefügt. Durch Aufhebung der Sukzession ergeben sich Bedeutungsmuster, die den Kern des Werkes scheinbar mühelos in die heutige Zeit, für gegenwärtige Zustände und Problemstellungen zu transferieren in der Lage sind. Bei der Konzipierung der Szenen für die einzelnen Räume
wurden gleiche und unterschiedliche Szenen für einen oder mehrere
Schauplätze entwickelt (siehe Produktionsplan). AUDIO
VIDEO-Audio Siehe auch
"Duchamps Urinoir als Schlüssel.....was bedeutet das aber im Endeffekt für die Kultur? Um das zu beantworten, muss man sich fragen, wie unsere Kultur grundsätzlich strukturiert wird. Das kann man an Schlingensief gut demonstrieren. Grundsätzlich wird sie dadurch strukturiert, dass die Musik von Wagner für Schlingensief ein Ready-made ist. Die Musik von Wagner ist ein Effekt oder ein künstlerisches Verfahren oder ein Phänomen, das er neben vielen anderen für sein eigenes Kunstwerk benutzt. Er tritt insofern als einziger Autor auf und instrumentalisiert oder integriert Wagner beziehungsweise seine Musik als Ready-made...Es wird nicht die Musik Wagners zugänglich gemacht, sondern sie wird im Status des Urinoirs von Duchamp als ein Ready-made in einer Installation verwendet. Sie wird dort eingeordnet, wo sie passt.... Wir haben aber in unserer Kultur einen anderen Begriff der Autorschaft, der besagt, dass allein die Benutzung von Werken oder Gegenständen schon von selbst etwas aussagt, ohne dass sie manipuliert werden müssten. Denn die bloße Benutzung bereits vorhandener Elemente, also Dinge einfach als Ready-mades zu zeigen, ist genauso ein kreativer Akt, wie jede andere Art des Zeigens auch. Insofern ändert sich grundsätzlich nichts, wenn ich di Ready-mades als Teil eines eigenen Projektes zeige oder auf der Nullebene, in der nur die Musik gezeigt beziehungsweise gespielt wird, ohne jede eigene Zutat. Denn auch die Musik als solche zu zeigen, ist schon ein auktorialer Akt." Boris Groys im Gespräch mit Carl Hegemann in: Kunst&Gemüse
Theater ALS Krankheit
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